Foto: Familie händehaltend im Sonnenuntergang

In meinem Trennungscoaching spielt das Patchwork-Coaching eine eigenständige Rolle. Hier betreue ich viele Menschen, die nach einer Trennung in Patchwork-Konstellationen leben: Die Partner sind getrennt mit Kindern und finden einen neuen Partner*In mit oder ohne Kinder. Die neue Liebe führt also immer gleich ganze Gruppen von Menschen zusammen, die sich im Wesentlichen fremd sind und die plötzlich „Familie“ mit all ihrer Geborgenheit und Intimität sein sollen.

Das kann mit viel Wohlwollen und Zuneigung aller Beteiligter gut funktionieren. Aber oft sind doch Konflikte vorprogrammiert, weil unterschiedliche Lebensvorstellungen und -erfahrungen, verschiedene Herkunftsfamilien und individuelle Erwartungen aufeinanderprallen. Manchmal ist die vorherige Trennung noch nicht richtig verarbeitet und der/die Ex funkt weiter in die neue Beziehung hinein. Oder der neue Partner/die neue Partnerin begegnet deinen Kindern mit Distanz oder Ablehnung oder gibt vermeintlich gute Ratschläge: „Du solltest deine Kinder besser erziehen.“ oder „Bei mir gibt es so etwas nicht.“.

Bei aller Liebe zwischen den neuen Partnern kann das die Atmosphäre in der Patchworkfamilie stark belasten.

Was tun? Wie kann ein Patchwork-Coaching hier helfen?

1. Die Situation klären – Einstieg ins Patchwork-Coaching

Zunächst einmal gilt es, die Konfliktthemen klar und möglichst sachlich zu identifizieren. Dann geht es ans Eingemachte: Wo liegen die Gründe der Konflikte? Was sind die individuellen Erwartungen und Vorstellungen? Welche Gefühle und Bedürfnisse stecken in dem Konfliktthema? Wie können die Konfliktthemen ruhig und reibungsarm gelöst werden?

2. Konstruktive und konfliktarme Kommunikation pflegen

Wenn tiefe Gefühle und Bedürfnisse im Spiel sind, können schnell die Fetzen fliegen. Auch die individuellen Erwartungen an das Verhalten der Kinder des neuen Partners*In können zu starken emotionalen Reaktionen führen. Früher erlittene Verletzungen eines der Partner*Innen können ebenfalls eine große Rolle spielen.

Hier gilt es, gezielt die Wogen zu glätten. Der Weg zu einer guten und zielführenden Auseinandersetzung führt über eine konstruktive, möglichst wohlwollende und konfliktarme Kommunikation. Damit ist schon ein großer Schritt zu einer friedlicheren Atmosphäre in der erweiterten Familie getan.

3. Gesunde Grenzen ziehen

Manchmal spielt ein Ex-Partner*In für einen der beiden neuen Partner noch eine größere Rolle. Oder diese/r Ex-Partner*In beansprucht eine erhöhte Aufmerksamkeit durch häufige Kommunikation oder das Nichteinhalten von Vereinbarungen.

Das kann die neue Partnerschaft stark belasten und ist der häufigste Grund, warum Patchwork-Paare in mein Coaching kommen.

Hier ist der einzige Weg, freundlich und bestimmt gegenüber dem Ex-Partner*In gesunde Grenzen zu ziehen. Das stärkt das neue eigene und gemeinsame Lebensglück.

Aber gesundes Grenzenziehen will gelernt und geübt sein. Das ist ein wichtiger Aspekt im Patchwork-Coaching.

4. Fazit – Patchwork-Coaching für ein bewusstes Miteinander

Nach einer Trennung einen neuen Partner*In zu finden, ist eine wunderbare Entwicklung. Ein gelungenes Patchwork verlangt allen Beteiligten aber nicht nur viel Zuneigung und Wohlwollen ab,  sondern auch das bewusste Verarbeiten von Altlasten, Offenheit und Neugierde für die neue Situation.

Wenn das nicht „einfach so“ funktioniert, hilft mein Patchwork-Coaching für ein bewusstes Miteinander. Es führt Paare zu einem vertieften Verständnis füreinander und die Kinder des neuen Partners/der neuen Partnerin. Es identifiziert Konfliktthemen, unterstützt bei der Lösungssuche und vermittelt Methoden zur konstruktiven, wohlwollenden Kommunikation. Es besteht in der Regel aus vier Sitzungen, zwei gemeinsam und zwei einzeln, und kann flexibel angepasst werden.

Damit Euer ganz persönliches Patchwork kein Flickenteppich bleibt, sondern ein vollständiges, wertschätzendes und farbenfrohes Miteinander wird.

 

Bildnachweis: Pixabay/JillWellington